Die unterbrochene Hinbewegung

Was ist die unterbrochenen Hinbewegung?

Jedes Kind sucht nach der Geburt instinktiv die Nähe der Mutter, des Vaters. Dort erlebt es Geborgenheit, Nahrung und das Gefühl: „Ich bin willkommen im Leben.“
Wenn diese Bewegung durch Trennung, Krankheit, Klinikaufenthalte oder andere Umstände (körperliche oder emotionale Abwesenheit der Mutter/des Vaters) unterbrochen wird, entsteht ein tiefer Schmerz. Das Kind entscheidet unbewusst: „Ich gehe nicht mehr auf sie/ihn zu.“

Auswirkungen
Diese frühe Erfahrung kann sich später zeigen in:

  • Schwierigkeiten, Nähe oder Partnerschaft wirklich zuzulassen
  • dem Gefühl, andere stoßen uns weg oder wir stoßen sie weg
  • Zurückhaltung im Beruf oder beim Erfolg, statt mutig auf Chancen zuzugehen
  • innerer Leere, Unsicherheit oder Rückzug

Die Aufstellung
In einer systemischen Aufstellung können wir diese unterbrochene Bewegung innerlich nachholen. Schritt für Schritt darf der Klient als Kind wieder auf die Mutter/den Vater zugehen – mit allen Gefühlen, die dazugehören, um die Umarmung zu bekommen.

Heilung
Im geschützten Rahmen entsteht so die Möglichkeit, die ursprüngliche Nähe wieder zu spüren. Wir erfahren: „Ich darf nehmen. Ich darf leben. Ich darf lieben.“
Diese innere Bewegung öffnet den Weg zu mehr Lebenskraft, erfüllteren Beziehungen und einem neuen Zugang zu Erfolg und Freude.

Wenn wir innerlich Ja dazu sagen und auf die Mutter/den Vater zugehen (trotz allem, was vielleicht gefehlt hat), sagen wir auch Ja zum Leben.

Entstehung
Bernd Hellinger war der Erste, der diese Dynamik in die Aufstellungsarbeit brachte und sie in ihrer Tragweite deutlich machte. Andere haben darauf aufbauend ein eigenständiges, therapeutisch klar umrissenes Vorgehen daraus entwickelt.